1306 – 6. Jaro, mein wundervolles Wunderkind

Dieser Beitrag wird etwas anders sein, vielleicht etwas provokativ. Womöglich wird er den einen oder anderen triggern. Ich packe ein paar Sachen aus, die mein Leben kennzeichnen, die wie immer etwas anders sind als die Norm. Natürlich ist für jede Mutter ihr Kind ein Wunder, doch in diesem Beitrag geht es nur um Jaro. Und gleichzeitig wird es nicht nur ein Lobgesang an mein Kind, sondern auch an mich selbst als starke Mama, die ich bin. Vielleicht ist es für manche ein Angeben. Für mich ist dieser Beitrag eine Anerkennung Jaros und meiner Fähigkeiten. Wir dürfen sowohl unsere Kinder, als auch unser Mama-Dasein feiern!

Wieso ist Jaro für mich ein Wunderkind?

Ich schaue ihn an und denke so oft: Wow, was für ein krasses Kind ist das? Ich bin so beeindruckt von diesem kleinen Wesen. Für mich ist er mit seinen 11 Monaten kein Baby mehr, sondern ein erwachsenes Baby 😀 Er ist mit seiner speziellen und vor allem wachen Art fortgeschrittener als alle anderen Babys in seinem Alter. Das war uns schon sehr früh bewusst. Es heißt immer „man soll sein Kind nicht mit anderen Kindern vergleichen“. Haha. Wer tut das nicht? Das ist ganz normal. Die Sache ist nur, was man draus macht. Ich habe für mich beobachten können und festgestellt, dass es nicht nur an der Persönlichkeit des Kindes liegt, wie es sich verhält und entwickelt, sondern natürlich auch an verschiedenen anderen Umgebungs- und Beziehungsfaktoren.

Das markanteste an Jaro ist seine intelligente, schlaue und wache Art, die verschiedene andere Fähigkeiten zu Tage bringt. Er konnte sehr früh seinen Kopf heben, sitzen, krabbeln und mit 8 Monaten seine ersten eigenen Schritte machen. Nun läuft er ständig durchs ganze Haus und geht Treppen hoch und runter. Grade heute hat er gelernt, wie er eine Leiter hochklettern kann. Kurz darauf wurde die Rutsche eingenommen. Das sind eher die „hard facts“. Vor allem fasziniert mich jedoch die Art und Weise, wie er Dinge lernt. Er begreift Abläufe sehr schnell und versucht sie direkt nachzumachen. Beispiel Lagerfeuer: Feuer ist etwas ganz neues für ihn und schaut es sichtlich beeindruckt an. Er dreht seine Runden um die Feuerstelle. In einem Abstand, dass der Nervenkitzel des Neuen greifbar nah ist und gleichzeitig so weit entfernt, dass es ihm nicht zu warm wird und er sich nicht verbrennt. Ich halte ihn nicht zurück, denn er verfügt über seine eigene uralte Körperintelligenz (Darüber habe ich schon einen Beitrag geschrieben „Für unterlassene Hilfestellung„). Er ist im Umgang mit seinem Körper so stabil, stark und präzise, das habe ich noch nie gesehen. Hinzu kommt, dass er sehr achtsam ist und Gefahrenquellen gut einschätzen kann. Neuen Dingen gegenüber ist er sehr aufgeschlossen, neugierig und beobachtend, doch auf keinen Fall ängstlich.

Ich könnte Jaro die ganze Zeit beobachten. Ich finde es immer wieder bezaubernd, wenn er neue und bekannte Dinge erkennt und auf sie reagiert und was er für Laute und Zeichen daraufhin macht. Er ist jetzt schon so ausdrucksstark und willensstark in seinem Wesen, dass er ganz klar kommunizieren kann, was er will, wohin er will und wie seine emotionale Lage dazu ist.

Für eine artgerechte Babyhaltung!

Immer wenn andere Menschen erstaunt darüber waren, dass Jaro schon stehen und laufen kann, war meine Antwort darauf: „Ja, er ist ein sehr aktives Baby“. Denn im Grunde weiß ich es auch nicht zu Hundert Prozent, warum er nun so ist, wie er ist. Ich weiß jedoch, dass ich selbst viel zu seiner freien Entwicklung beigetragen habe, was sich jetzt wiederum in seinen Fähigkeiten zeigt. Eine artgerechte Babyhaltung ist für mich die Grundlage für ein gesundes Aufwachsen. In den ersten Monaten und Jahren passiert so viel an Entwicklung und wir in der westlichen Welt zerstören dabei so viel. Also, wo fange ich an? Jaro hatte bereits von Beginn an super Voraussetzungen für eine gute Entwicklung:

  1. Schon in der Schwangerschaft habe ich viel Yoga gemacht, mich fit gehalten, mir viel Ruhe gegönnt und im Allgemeinen das gemacht, worauf ich Lust hatte. Durch gesunde Ernährung, Yoga und Meditation habe ich meinem Körper die Energie gegeben, die er für die Schwangerschaft benötigt. Ich war nur dreimal beim Frauenarzt zu den Ultraschalls (am liebsten hätte ich keinen einzigen gemacht!)
  2. Ich hatte eine entspannte Hausgeburt, ohne Stress und ohne Zugabe
  3. von irgendwelchen wehenfördernden oder schmerzlindernden Mitteln. Für eine nächste Hausgeburt übe ich mich noch mehr in Entspannung, um auch die Schmerzen besser ertragen zu können 😉
  4. Jaro hat kurz nach der Geburt und auch bis jetzt keine Impfungen, Tropfen, Tabletten, Salben oder sonst irgendwas unnatürliches in seinen Körper bekommen. Jede Einwirkung von Außen hinterlässt seine Spuren und ist nie und nimmer von der Natur so vorgesehen.
  5. Ich stille ihn voll und werde ihn auch noch lange stillen. Muttermilch ist das beste, was ein Kind bekommen kann. In optimaler Zusammensetzung und auf das Baby und seine aktuelle Gesundheitssituation abgestimmt (Die WHO rät sogar, 2 Jahre lang zu stillen). Als kleine Beikost zum Probieren und Spielen bekommt er etwas von unserer Nahrung, jedoch keine industriell verarbeiteten Lebensmittel.
  6. Seit seiner Geburt halte ich ihn für sein kleines und großes Geschäft ab. Wir praktizieren „Teilzeit- Windelfrei“. Als Windeln benutzen wir Stoffwindeln. In der Abhalteposition über dem Töpfchen oder Waschbecken etc. ist er in der optimalen Position für sein großes Geschäft. Das hilft der Verdauung und beugt Bauchschmerzen vor. Außerdem und vor allem fördert das Abhalten, bzw. das Windelfreikonzept die Kommunikation und Beziehung zwischen Bezugsperson und Baby.
  7. Ich habe Jaro ausschließlich getragen. Wir hatten keinen Kinderwagen. Babys sind Traglinge und werden in naturnahe lebenden Völkern immer nur getragen. Jaro war die ersten Monate den Großteil des Tages an meinem Körper und hat dort auch oft geschlafen. Diese Position ist für den Babykörper, vor allem Rücken und Becken, die beste Haltung.
  8. Jaro schläft nachts bei mir im Bett. Wenn er wach wird und Hunger hat, kann ich ihn direkt stillen, ohne dass er weinen muss. Er wird sich nicht alleine fühlen, weil nachts im dunkeln immer jemand da ist. Ein Familienbett werden wir so lange haben, wie er von alleine aus in ein eigenes Bett umziehen möchte.
  9. Ich lasse ihn machen. Punkt. Ich möchte ihn so wenig wie möglich formen, er soll sich frei entfalten. Dazu möchte ich ihm keine Vorgaben geben. Das fällt natürlich an manchen Stellen schwer, zumal ich selbst noch viele eigene Konditionierungen in mir trage und sie unbewusst weitergebe. Da hilft nur Selbstreflexion und Auflösen der Konditionierungen! Es hilft auch schon, sich seiner eigenen Wortwahl bewusst zu werden.

Es gibt bestimmt noch viel mehr und viel ausführlicher zu berichten. Besondern Punkt 8 wird zur Zeit immer wichtiger und wäre ein eigenes Buch für sich. Ich denke, dass es diese Mischung ist, die Jaro schnell und ausgeglichen wachsen lässt. Hinzu kommt natürlich sein eigener Charakter. Laut Human Design ist er Typ Generator, die haben nunmal viel Energie in sich 😉

Das wichtigste ist Vertrauen. Babys sind so ein Wunderwerk der Natur. Wenn man mal genau hinschaut, erkennt man in jedem Augenblick, dass sie uns Erwachsenen um Weiten überlegen sind. Habt ihr mal bewusst mitbekommen, wie sie Krabbeln und Laufen lernen? Alle Muskeln müssen dafür erst wachsen, alle Bewegungsabläufe neu gelernt werden. Wir Erwachsene schleppen uns in Fitnessstudios und müssen uns irgendwie dazu motivieren, ein paar Muskeln zu bewegen. Babys machen einfach. Und ich stelle es mir unglaublich anstrengend vor, was für Kräfte sie dafür einsetzen müssen, um das alles zu erlernen. Doch es scheint ihnen nichts auszumachen. Crazy! Ein Hoch auf die Kinder (und auf uns selbst, wir haben das ja auch alles hinter uns 😉 )

JA, den Preis bin ich bereit zu zahlen

Und ja natürlich ist es anstrengend Mama zu sein. Das kann jede Mutter bestätigen. Für jede auf eine andere Art. Ich richte mir mein Leben so ein, dass es für mich am angenehmsten ist. Doch manche Dinge können mir nun mal nicht abgenommen werden. Voll-Stillen und „Windelfrei“ zb. sind kräftezehrend. Doch das zahlt sich alles aus. Dafür bin ich bereit, monatelang oder sogar jahrelang nachts nicht durchschlafen zu können. Ich bin bereit, ständig Baumwollwindeln zu waschen. Ich bin bereit, mir Zeit zu nehmen, um Jaro zu beobachten und seine Pipi-Signale zu entziffern. Ich bin bereit, ihn viel zu tragen und ihm meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Und mein Vertrauen. Ich gebe mein Bestes jeden Moment.

Jaro ist das Licht in der Dunkelheit. Und ich werde ihn immer leuchten lassen.

Denn dafür bin ich seine Mutter. Dafür bin ich da.

❤ Julia

1610 – 45. Ich bin Claudia und ich bin angstgetrieben!

Um eins vorweg zu nehmen: Mir geht es sehr gut!
Ich habe in den letzten Jahren viel an mir gearbeitet, ich habe mich in Therapie begeben und ich habe wichtige Dinge für mein zufriedenes Leben erkannt. Wenn sich mein Berufsleben zum Beispiel über einen längeren Zeitraum negativ auf mein Privatleben auswirkt, dann muss ich etwas ändern und genauso umgekehrt. Wenn sich mein Privatleben über einen längeren Zeitraum negativ auf mein Berufsleben auswirkt, muss ich auch da etwas ändern. Es gibt einfach unzählige äußere Einflüsse die sich auf die Gefühlslage auswirken. Diese nach und nach zu erkennen und dann mit ihnen umgehen zu können ist ein wichtiger Schritt Richtung Zufriedenheit.

Und dann gibt es aber diesen einen Geruch, dieses eine Wort, diese eine Handlung, diese eine Art Mensch und meine ganze Welt gerät ins Wanken. Trigger. Diese Trigger reißen mir wie von einer Welle erfasst den Boden unter den Füßen weg und drücken meinen Kopf mit voller Kraft ins Weißwasser. Ich werde herumgewirbelt und empfinde auf einmal wieder diesen tiefen Schmerz, welchen ich mittlerweile eigentlich so gut im Griff habe. Mir wird die Luft zum Atmen genommen und ich handle wild und unkontrolliert, um wieder Sauerstoff in meine Lunge zu bekommen und vor allem, um mich selbst zu retten. Was an dieser Sache am allerschlimmsten ist, ist, dass ich mit diesem krampfhaften Versuch über Wasser zu bleiben schwer Rücksicht auf Dritte nehmen kann. Und dies ist in meinem Fall oft meine Beziehung. Ich mache uns das Leben unheimlich schwer und ich kann einfach nicht rational erklären, was da in mir los ist, warum ich gerade so bin wie ich bin. An Christian ist der Trigger unsichtbar vorbeigeschlichen und für ihn ist doch alles gut. Ich habe einfach nur große Verlustängste, Angst davor zurückgewiesen zu werden, Angst davor nicht geliebt zu werden.

Diese Woche war es wieder soweit. Es flossen so gut wie jeden Tag Tränen und dann gab es aber auch diesen einen Silberstreifen am Horizont. Mein Silberstreifen diese Woche war Jean-Pierre Kraemer (40 Jahre). Die Youtube-Ikone aller Autofans, der Strahlemann. Der Strahlemann, der diese Woche unter Tränen vor laufender Kamera von seinen Depressionen und von dem Schmerz erzählt, welcher ihn nicht ’normal‘ sein lässt und welchen ich so gut nachempfinden kann. Als wir uns gemeinsam dieses Video angesehen haben, schoss es wie ein Wasserfall aus mir heraus. Ich habe mich verstanden und NORMAL gefühlt und viel wichtiger, der Mann, den Christian so sehr feiert, hat mit den gleichen Dämonen wie ich zu kämpfen und dadurch, dass er damit an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat er bei uns einen großen Knoten des letzten Jahres gelöst. Manche Gefühle kann man selber schlichtweg nicht verständlich erklären und an dieser Stelle können Außenstehende eine große Hilfe sein. Sei es jemand, der das Gleiche fühlt und es mit anderen Worten erklärt oder auch ein Therapeut oder … .

Es wird immer Menschen geben, die denken, dass ich nicht alle Tassen im Schrank haben, die keine Geduld haben, die nicht verstehen, dass das in gewissen Momenten nicht meine Persönlichkeit sondern ganz einfach meine Angst ist.
Umso wichtiger ist es, dass wir immer wieder offen über Themen wie Depressionen und Ängste reden und somit ein besseres Verständnis schaffen. Desto schöner, wenn dies auch Menschen mit 2 Millionen Followern und einer großen Reichweite und nicht nur kleine Lichter wie ich tun!

Ich bin Claudia und ich bin angstgetrieben!
Ich bin Claudia und ich bin glücklich, dass ich einen Partner an meiner Seite habe, der dies aushält, der mich mit seiner geduldigen Art von Mal zu Mal besser versteht, der auf dem Weg in ein angstfreies Leben meine Hand hält und mit dem ich am Ende die weitaus überwiegenden, glücklichen Momente teilen kann.

1306 – 5. Immer etwas Neues – Life is changing every moment

„Immer was Neues“ – das ist mittlerweile echt Programm bei uns. Da sind wir letzten Freitag doch ruckzuck in Rumänien in der Walachei angekommen und schon ging es vorgestern für uns wieder (ungeplant) weiter nach Transsilvanien. Dazu gleich mehr.

Die stundenlange Fahrt durch 5 Länder lief echt extrem reibungslos und schneller als gedacht. Sogar an den Grenzübergängen gab es keine Corona-Kontrollen, bzw. Hinweise darauf, dass man nur durchreisen darf. Was wieder bestätigt: 9 von 10 Sorgen sind unbegründet 😉

Unser Airbnb Anwesen war riesig, voller Obstbäume und Weintrauben (die besten Weintrauben, die es gibt!), hatte ein großes Dachgeschoss mit vielen Spielsachen für Jaro und die Menschen, mit denen wir zusammen dort wohnten, waren ganz cool drauf (bis auf eine Ausnahme). Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung wollten wir endlich wieder unsere Business Sachen weitermachen, doch wurden wir spontan durch die eine „Ausnahme“ in kürzester Zeit dazu gedrängt, unser Sack und Pack ins Wohnmobil zu laden und allesamt wegzufahren. Erst danach wurden neue Pläne geschmiedet, bzw. sind wir immer noch dabei 😀 Ja so kann ganz schnell eine Reise auch zum Abenteuer werden.

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.

Heraklit

Ich liebe dieses Zitat, denn es bringt es einfach so auf den Punkt. Viele Menschen haben Angst vor Veränderung und krallen sich regelrecht an Sicherheiten. Manche denken, sie wären spontan und lieben Neues. Doch auch nur das, was ihren Erwartungen entspricht und in ihrer Komfortzone liegt. Das Leben ist nie sicher. Wir können nie hundertprozentig sagen, was nächstes Jahr, nächsten Monat passiert oder morgen oder in einer Stunde. Wie sicher war ich mir, dass wir länger als zwei Monate in Leipzig wohnen? Wie sicher war ich mir, dass wir jetzt einen Monat in der Walachei sind, weil die Airbnb ja bezahlt war. Ziemlich sicher! Und doch kommt es oft anders. Und ich bin (meistens 😉 ) völlig ok damit!

Die Wichtigkeit der eigenen Mitte

Mal verändern wir selbstbestimmt unseren Weg und ein anderes Mal kommt das Leben selbst um die Ecke, schnippst und alles verändert sich plötzlich. Wie schaffen wir es, dann nicht aus der Bahn geworfen zu werden? Indem wir in unserer Mitte bleiben. Dort ist der sicherer Ort, und zwar nur dort. Da hilft auch kein Festkrallen an äußerlichen Sicherheiten, die wir alle in unserem Leben aufbauen, seien es Geldanlagen, Versicherungen oder auch Familie, Freundschaften, Beruf und alle anderen festen Strukturen. Das gibt uns höchstens eine Illusion von Sicherheit. Doch wenn sich eh jeden Moment alles verändert, was bleibt dann überhaupt bestehen? Unsere Mitte! Dann kann Außen der Sturm des Jahrhunderts toben und im Innen ist es ruhig. Wie immer. Ruhig und friedlich.

Ja das ist ein sehr schönes und befreiendes Gefühl. Doch allzu oft lasse ich mich noch mitreißen von den wechselhaften Launen des Lebens. Mit solchen Situationen, wie es grade bei uns ist, komme ich mittlerweile super klar. Da bin ich ziemlich spontan, mache mit und gehe mit dem allseits bekannten Flow 😉 Da fühle ich mich wohl, stark und zentriert.

Wie finde ich die eigene Mitte? Und wie bleib ich da?

Gute Frage! Meine Antwort: YOGA! Yoga ist für fast alles die Antwort, ohne Witz 😀 Es ist wirklich erstaunlich, was tägliche Praxis bewirken kann. Tägliche Nachinnenschau, tägliches Sich-auf-die-Matte-bringen, täglich die Blockaden lösen, täglich den Körper reinigen, täglich an Klarheit gewinnen. Und vor allem tägliches Stärken der eigenen Mitte 🙂 Immer ein bisschen mehr. Die Yogamatte ist der Spiegel von meinem Leben. Hab ich kein Bock auf Yoga, habe ich generell wenig Bock etwas zu machen und das Faultier in mir gewinnt Überhand. Nehme ich mir Zeit und praktiziere mit vollen Fokus, ist es auch so bei anderen Aktivitäten den Tag über. Wer kann das bestätigen? 😉


Jetzt blicke ich jedenfalls aufgeregt der kommenden Zeit entgegen. Diese Ungewissheit finde ich grade spannend! 🙂 Wir werden weiterhin mit den Leuten hier in einer anderen Unterkunft wohnen. Ich werde dann nach einigen Wochen ein Resumee zum Thema Gemeinschaftsleben und natürlich leben ziehen. Bis dahin werde ich wieder mehr Fokus auf meine Yogapraxis legen, Rumänien genießen und die Natur erkunden, mit den anderen Menschen eine tolle Zeit verbringen und weiter an unserem Online Business arbeiten.

Es bleibt also nur zu sagen: ab auf die Matte 😉

Julia

1610 – 44. Mach doch einfach was Du willst!

Im Urlaub habe ich mir ein paar Themen aufgeschrieben, über die ich gerne schreiben möchte und habe mir fest vorgenommen, diese nach und nach abzuarbeiten. Aber irgendwie fiel es mir schwer meine Gedanken zu sortieren, mich vor den Laptop zu setzen, mir die Zeit zu nehmen.

Und dann kam Julias Beitrag „Back to nature“ diese Woche! Mir war sofort glasklar worüber ich als nächstes schreiben will, ich hatte sofort fertige Sätze im Kopf und hier sind meine Gedanken nun für Euch!

Ich empfand diese provokante Einleitung als sehr gelungen, denn ich glaube, dass dies genau das ist, was viele Leute denken. Julia ist extrem! Wir kennen uns schon seit Abi-Zeiten und ja, auch ich finde Julias Entwicklung seit damals auf irgendeine Art und Weise extrem. Barfuß durch die Stadt laufen und auf dem Weg Brennnesseln sammeln, gestern noch nach Leipzig gezogen und heute mit Kind und Kegel für eine Weile nach Rumänien fahren um dort zu lernen, was es heißt autonom zu leben, …
Dies entspricht auf dem ersten Blick nicht wirklich dem Bild einer „normalen“ deutschen Lebensweise und ich möchte einmal die Vermutung in den Raum stellen, dass es einige Menschen gibt, die darüber urteilen.

Früher hätte ich ganz gewiss bei einer Kaffeeklatschrunde das Gleiche getan. Wie kann sie denn nur? Dabei lief doch nach dem Abitur alles so gut? Und heute führt sie kein geordnetes Leben mehr! In diese Richtung wären die Gedanken wohl gegangen.
Doch heute finde ich es einfach nur super und ich wünsche mir viel mehr dieser mutigen Räubertöchter! Die einfach ihren Weg gehen und dazu stehen! Die ihren extremen Lebensstil suchen und verfolgen und dabei glücklich sind. Und dabei ist das Wort extrem doch vollkommen relativ. Für Dich mag extrem ein ganz andere Bedeutung haben als für mich!

Für mich ist Julia ein wenig extrem, für andere mag ich wiederum extrem sein, wenn ich jeden einzelnen Cent für Urlaube ausgebe und mit 31 Jahren kaum einen Pfennig gespart habe. Na und! Die Hauptsache sollte es doch einfach sein, dass man dabei glücklich ist, so wie man sein Leben lebt! Dabei ist es vollkommen egal, was andere denken! Es ist Dein Leben, also mach doch bitte einfach was Du willst! Fahre in die Walachei, wechsle deinen Job so oft bis du angekommen bist, triff radikale Entscheidungen, geh so oft laufen wie Deine Füße Dich tragen, fang nochmal ein Studium an! Egal was, egal wie, egal wo – finde Deinen Weg und sei glücklich!

P.S. Wisst ihr eigentlich noch wie schön es ist barfuß im Regen durch Pfützen zu laufen? – Ist vielleicht gar nicht so extrem!

1306 – 4. Back to nature

Wir sind manchmal schon ein wenig verrückt! Von Außen betrachtet denken das bestimmt einige Leute. Wir sind extrem für sie. Und dabei habe ich so vieles noch nicht einmal ausgepackt! 😅

Ich finde nicht, dass wir extrem sind. Nur im Vergleich zur Normalität 😉 Doch ehrlich gesagt, zweifle ich daran, dass die Normalität in unserer Gesellschaft natürlich und gesund ist.

Auf und davon

Wir haben unsere Sieben Sachen gepackt, sind damit ins Wohnmobil und fahren in den nächsten Tagen nach Rumänien. Dort wollen wir mit anderen naturverbundenen Menschen eine Weile bleiben, die Natur genießen und lernen, wie wir uns selbst versorgen können. Wir checken dort außerdem die Lage und wie die Möglichkeiten sind, auf einem Hof zu leben und längerfristig zu bleiben.

Das Ganze hat zwei Gründe:
1. Wir halten es für wahrscheinlich, dass eine zweite Corona Lockdownwelle kommt. Und wenn diese ähnlich wird, wie im Frühjahr oder jetzt zur Zeit in Australien, möchten wir auf keinen Fall den Herbst/Winter hier verbringen. Ich hoffe trotzdem, dass wir von solchen drastischen Maßnahmen, wie Ausgangssperren, Kitaschließungen und Verbot von Treffen anderer Leute verschont bleiben.
2. Unser langfristiges Ziel und Lebenstraum ist es, in einer/m autonomen Gemeinschaft/Dorf zu leben. In Rumänien wollen wir mal rein schnuppern, wie das ablaufen kann und uns hier und da einige Fähigkeiten aneignen.

Wo kann ich noch natürlicher leben?

Ich informiere mich, recherchiere und experimentiere. Ich will so leben, wie es sich natürlich und gut für mich anfühlt. Dabei nehme ich die ursprünglichen Lebensweisen und integriere sie, so gut es geht, in mein Leben. Wo kann ich noch natürlicher leben? Diese Frage ist mein Drive. Und das zur Zeit vor allem in den Lebensbereichen „artgerechte“ Babyhaltung, Erziehung und Ernährung.

Um das herauszufinden, gehen wir in die Extreme, um dort die essentiellen Informationen herauszufischen und sie später mit der heutigen technisch orientierten Lebensweise verbinden zu können. Ich interessiere mich im Moment vor allem für die noch sehr naturverbundenen Urvölker und wie diese ihre Babys großziehen. Da geht es um Themen wie Langzeitstillen, Rund-um-die-Uhr-Baby-Tragen, Familienbett und das Baby abhalten, wenn es Pipi muss. Da ist derzeit das Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ meine Inspiration.

Was auch grade ziemlich spannend ist, ist unsere Ernährung. Wie schon immer 😅  Hier ebenso die Frage: was ist am natürlichsten? Darum experimentieren wir schon sehr lange auf diesem Gebiet. Nun wurde es Zeit für etwas Neues.. und das komplett anders als wir (und andere) es von uns gewohnt waren. Natürlich auch volle Kanne rein in das Experiment! Ich sage nur: nicht mehr vegan 😀

Back to nature

Da das Leben in der Stadt sehr unnatürlich ist, ist es für mich teilweise schwer diese natürliche Lebensweisen zu verfolgen. Das wird in Rumänien anders! Wir leben dort etwas abgeschieden und mehr in der Natur. Oh man, ich hab so Bock nicht abgelenkt zu werden und mich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Das ist fundamental wichtig.

Denn wir machen uns kaputt. Ich meine wir als Menschen! Wir machen unsere Körper kaputt, wir machen die Umwelt kaputt. Unsere Psyche ist kaputt, angefangen mit der Geburt und dem Großziehen der Kinder. Es ist offensichtlich.. und es ist so traurig. Wenn wir uns nicht ständig mit irgendwelchen Kram ablenken würden, würden wir es sehen. Es ist wirklich so offensichtlich, das sieht man überall.. in jedem Bereich.. an jeder Ecke…

.. in jedem Gesicht.

Ich wünsche mir mehr Menschen, die aufwachen.

Julia

1610 – 43. Huch, wie ging denn das so schnell!

Dienstag: Neuer Job
Mittwoch: 10 Liter Mexikaner mixen
Donnerstag: Hochzeitsgeschenk besorgen und basteln
Freitag: Sommerfest
Samstag: Hochzeit
Sonntag: Zu viele Gin Tonic
Montag: Huch… wie ging denn das so schnell!?

Ihr Lieben, ich muss mich entschuldigen, der heutige Montag kam überraschend schneller als erwartet!

1610 – 42. Was kann die Welt dafür, dass ich sie liebe!?

Heute vor 6 Wochen habe ich mich von Euch in die Sommerpause verabschiedet und nun sitze ich zurück im Alltag wieder vor meinem Laptop. Mit einem kleinen Grinsen im Gesicht, denn das Einzige was mir gerade durch den Kopf geht, entspricht so ziemlich 1 zu 1 den Zeilen, mit denen ich im letzten Jahr diese Kolumne gestartet habe.

Christian und ich hatten 3,5 Wochen Urlaub zusammen und das war die entspannteste und schönste Zeit, die wir je zusammen hatten. Unsere Urlaube waren bisher immer klasse, aber dieses Mal war einfach alles ein wenig entspannter, ein wenig perfekter, die fehlende Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

(Einige von Euch haben die Berichte auf gintonicgurke.com vermisst. Ich kann Euch beruhigen. Ich habe dieses Mal alles ganz altmodisch in einem Buch festgehalten und werde die Erlebnisse bei nächster Gelegenheit veröffentlichen.)

Mit dem Bulli ging es quer durch Europa bis nach Portugal.
Wir sind morgens um 03:30 Uhr über versiffte Kuhweiden in der Schweiz auf einen 2.137m hohen Gipfel gewandert und rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben angekommen. Wir haben in der Provence Sternschnuppen gezählt. Wir waren in der Algarve schnorcheln, haben uns von Meterhohen Atlantikwellen umhauen lassen, sind mit dem Segelboot unter der Ponte 25 de Abril gesegelt, haben uns von Pedro in einem Beetle durch die engsten Gassen Portos fahren lassen, wir saßen 7.740 km im Bulli.
Wir hatten wundervolle Begegnungen, haben an Orten geschlafen, an denen es nie ein 5 Sterne Hotel geben wird, haben bei Wind und Regen auf einem abgeernteten Feld geduscht, haben uns mit regionalen Köstlichkeiten den Bauch vollgeschlagen und die eine oder andere Weinflasche geköpft.

Und was bleibt!? Wundervolle Erinnerungen, die uns noch einmal enger zusammen gebracht haben und der Antrieb, diese Abenteuer auch wieder mehr in den Alltag einfließen zu lassen.
Es ist die alte Leier. Nach dem Urlaub sind wir immer hoch motiviert und irgendwann sind wir wieder drin in dem Trott. Aber nein, dieses Mal wird es anders!

Dieses mal ist der Tag auch im Winter nicht um 20 Uhr vorbei, dieses Mal holen wir uns den Urlaub an den Wochenenden nach Hause, dieses Mal suchen wir uns mit dem Bulli hier in der Umgebung diese 5 Sterneplätze, auch wenn es stürmt und regnet und wir nur eingekuschelt die ganze Zeit Filme schauen, dieses Mal nehmen wir uns die Zeit, die wir wir für uns brauchen, die Stunden nach Feierabend, die Wochenenden und dann ist der nächste Urlaub auf einmal gar nicht mehr so weit weg.

Was kann die Welt dafür, dass ich sie liebe

Ich lieb sie nur wegen dir

Was kann denn ich dafür, dass die Welt so groß ist

Aber heut Nacht mein Schatz, geh ich vor Anker bei dir.

Achim Reichel – Kuddel Daddel Du

Am Rande – Ein Selbstversuch

Bereits seit einer geraumer Zeit ist das Wundergewürz Kurkuma in aller Munde!
Ich habe es hier und da immer mal wieder verwendet. Mal als gesunden Shot in Verbindung mit Ingwer, mal habe ich die frische Wurzel direkt in den Smoothie gemixt. Ich habe es aber nie regelmäßig zu mir genommen und das ändere ich jetzt.

Sabrina hat mich auf ein Instagramprofil aufmerksam gemacht, in dem es hauptsächlich um das Thema „Goldene Milch“ geht und super viele positive Erfahrungsberichte veröffentlicht werden. Mein Mix besteht nun morgendlich aus 2 Löffeln Kurkuma, 1 Löffel Gerstengras und 1 Löffel Ashwagandha. Das ganze löse ich mit etwas Leinöl in Hafermilch auf.

Ich habe seit vielen Jahren immer wieder mit meinem Magen zu tun. Sobald der Herbst ansteht oder ich psychisch zu stark aus dem Gleichgewicht gerate, meldet sich die Magenschleimhautentzündung und ich kann nicht mehr essen, mir ist dauerhaft übel, … Zwei Mal im Jahr sitze ich damit mindestens beim Arzt und zwei Mal im Jahr gibt es immer noch kein Medikament dagegen außer Ruhe!
Die Goldenen Milch wirkt vor allem entzündungshemmend und soll meinem Magenleiden nun auf die Schliche kommen.

Ich bin sehr gespannt, wie mein Magen und ich mit dieser Routine über die dunkle Jahreszeit kommen und halte Euch auf dem Laufenden. Gerne erzähle ich auch beim nächsten Mal ein wenig mehr zu den Inhaltsstoffen.

1306 – 3. Das Faultier in mir!

Hallo und herzlich Willkommen zu Clausi and Friends! Bevor ich mich nächste Woche wieder zurück melde, darf heute noch einmal Julia ran! Da ich bereits zu den letzten Beiträgen von Julia tolles Feedback erhalten habe, freue ich mich jetzt schon, wenn wir dies über den Sommer hinaus beibehalten. Danke Dir!

Das Faultier in mir!

Ihr alle kennt ja den inneren Schweinehund. Den Schweinehund, der immer überwunden werden muss, wenn man etwas in Angriff nehmen will und gegen den man ankämpfen muss. Zu mir passt eher ein faules Faultier, was die ganze Zeit rumhängen will. Dieses Faultier in Schwung zu bringen, ist echt eine Überwindung. Zur Zeit jedenfalls. Diese Trägheit, Dinge anzugehen, kann echt so stark sein, dass ich gar nichts mache und mich dann selbst über mich ärger, bzw. über das Faultier in mir, was mich so stark runterzieht, dass ich meinen Allerwertesten nicht hochbekomme.

Dabei ist es gar kein Faultier oder Schweinehund, das bin ich selbst. Mein Mindset. Doch ich schiebe die Schuld auf ein anderes „Ding“, das Faultier. Nein, das bin ich selbst. Ich sabotiere mich selbst. Das ist gut zu wissen, denn somit habe ich es selbst in der Hand, alles zu ändern.

Das Problem mit meiner Trägheit, meinem inneren faulen Faultier, ist, dass ich viele Dinge will, sie jedoch nicht umsetze. So schaffe ich es nicht, mein Traumleben zu leben. Ich weiß ziemlich genau, wie ich leben möchte, damit ich mich gut fühle und was meine Werte in diesem Leben sind. 
Es gibt jedoch oft diesen einen Moment, der Überwindung kostet. Ich denke viele Menschen kennen dieses Gefühl. Doch welchen Preis zahlen wir dafür, die Trägheit zuzulassen? Ich komme zu nix und fühle mich schlecht. Viel schlechter als dieser kleine Moment der Überwindung je hätte sein können! Oh man, während ich das jetzt schreibe, finde ich diese Verhaltensweise gar nicht mal so intelligent.

Wie klappt das nun am besten, die Trägheit zu überwinden und ein Momentum aufzubauen, sodass niemand einen stoppen kann? Hat jemand Ideen?
Mein Freund sagt: einfach machen! Immer wieder, Step by Step. Sich innerlich selbst einen Arschtritt geben. Dann gewöhnt sich das System daran und es wird leichter. Das faule Faultier wird aktiver 😉 Allein die Vorstellung davon, wie mein Leben sein würde, wenn ich alles durchziehe, was ich gerne möchte, fühlt sich bombastisch an! 🤩

Und nun die wichtige Frage:
Bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen? Denn auch wenn es sich oft leicht anhört („einfach machen“), ist die Bequemlichkeit noch viel leichter.
Trotzdem JA, ich bin bereit, diesen Preis zu zahlen und trete mir jetzt in den Allerwertesten. Step by Step. Bei jeder möglichen Situation!

Liebe Grüße vom energiegeladenen Faultier und Julia ♥️

Wenn Euch Julias Zeilen gefallen haben, könnt ihr Julia hier persönlich eine Nachricht zukommen lassen.

1306 – 2. Für unterlassene Hilfestellung!

Hallo und herzlich Willkommen zu Clausi and Friends! Julia hat heute wieder einen super Beitrag für Euch verfasst!

Für unterlassene Hilfestellung!

Ich bin so fasziniert davon, wie viel Neues ich lernen darf seitdem ich Mama bin. Ich mache mir Gedanken, wie mein Sohn am besten aufwachsen kann um sein Potential und seine Persönlichkeit bestmöglichst entfalten zu können. Da klingt die Überschrift auf den ersten Blick eher widersprüchlich.

Doch mein Credo ist: so natürlich wie möglich!

Ich lese grade ein Buch von Jean Liedloff: „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“, was mich so umgehauen hat und mir noch radikaler zeigt, was natürliches Leben und natürliche Kindererziehung ist. Hier in der westlichen Zivilisation wissen wir Menschen nicht mehr, was das wirklich bedeutet. Wir sind so sehr von unserer evolutions-biologischen Spur abgewichen, dass wir es gar nicht mal mitbekommen haben. Doch das ist ein anderes Thema. 

Ich möchte hier nur einen Teil anreißen, der im Buch behandelt wird und den, wie ich finde, ich ziemlich gut und intuitiv mit meinem Sohn anwende. Beziehungsweise nicht anwende 😀 Nämlich die unterlassene Hilfestellung! (nicht zu verwechseln mit der Hilfeleistung in Notsituationen)

Wie lernen wir Menschen am besten? Ich denke nicht, indem wir ihnen etwas vorsagen, vorzeigen oder ihnen etwas in die Hand drücken. Oder noch schlimmer: indem wir ihre Körper so bewegen, wie es aussehen und ausgeführt werden sollte. Kinder lernen von älteren Kindern und Erwachsenen durch Nachahmen und durch Selbsterkundung und -erforschung ihrer Umgebung und ihres Körpers. Ganz instinktiv weiß der menschliche Organismus was er kann und lernt neue Fähigkeiten, indem er selbstständig und frei von Vorgaben neue Dinge ausprobiert. 

Hilfestellung von Außen bedeutet dabei Einschränkung der Entwicklung. In dem gleichen Maß wie Hilfe und Vorgaben von Außen hinzugefügt wird, verringert sich die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein des Individuums.

Kennst du das, wenn du von einer anderen Person so viel Arbeit abgenommen bekommst, dass du selbst dafür nichts tun musst? Was passiert dann mit deiner Fähigkeit, die für diese Arbeit benötigt wird?

Meinem 9 Monate alten Sohn habe ich nie gezeigt, wie man Treppen hochkrabbelt und doch tut er es. Er sieht es an uns und will es nachahmen. Er versucht es, er schafft es nicht, er versucht es wieder, es funktioniert besser, usw…. so lange bis er ganz einfach das Bein auf die nächste Stufe bekommt. Nun hat er den Dreh raus. Und in der Zwischenphase dahin konnte er alles lernen, was gut und was weniger gut funktioniert. Welcher Winkel am besten passt, wie das Gewicht am besten verlagert werden muss, wohin der Arm im Idealfall greifen muss, wie viel Kraft er einsetzen muss, etc. Das alles hätte er in diesem Umfang nicht so gut gelernt, wenn ich ihm so viel vom eigenen Probieren abgenommen hätte und damit vermeintlich geholfen hätte.

Ich bin für konsequentes Selbst-Ausprobieren, ohne Hilfestellung für die Entwicklung wichtiger Fähigkeiten. Denn wie gesagt: jedes Eingreifen in diesen Prozess schmälert die freie Persönlichkeitsentfaltung.

Probier das mal bei deinen Mitmenschen aus und lass sie selbst machen 😉 Bei Kindern sieht man es am allerdeutlichsten! Ich werde das auch weiterhin beobachten und bin gespannt auf die Ergebnisse.

Alles Liebe,

Julia

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1306 – 1. Welchen Preis bist Du bereit zu zahlen?

Hallo und herzlich Willkommen zu Clausi and Friends! Ich freue mich riesig, dass Julia heute den Anfang macht und ein wenig Vielfalt in den Blog bringt!

Welchen Preis bist du bereit zu zahlen?

Und das meine ich nicht nur in Bezug auf Geld. Sondern mal ganz allgemein: Was ist es Dir wert so zu leben, wie Du gerne leben möchtest? Und zahlst Du diesen Preis schon? Oder ist Dein Wunschleben Dir doch nicht so wichtig, wie Du es gedacht hast?

Solche Fragen stelle ich mir in letzter Zeit…

Aber erst kurz zu mir! Mein Name ist Julia und ich möchte hier auf Claudis Seite ihr Angebot nutzen und selbst mal etwas loszuwerden 😉 und darüber schreiben, was mich gerade beschäftigt und von dem ich denke, dass es anderen helfen könnte.

Ich bin 31 Jahre alt und wohne mit meinem Freund und unserem 9 Monate alten Sohn seit kurzem in Leipzig. Ich könnte über vieles berichten: Mamasein, Yoga, Ernährung, Freiheit. Doch vorerst beschäftigt mich (wie schon immer) die Frage: Was will ich eigentlich im Leben? Seien es die kleinen Dinge oder die großen.

Früher war es echt schwierig für mich zu wissen, was ich wirklich will. Ich wusste es einfach nicht. Ist doch seltsam oder? Wie kann man das denn nicht wissen? So langsam steige ich jedoch dahinter. Dabei hilft mir u.a. Yoga auch sehr viel… heißt: viel in mich hinein spüren, meine Wahrnehmung erhöhen, meinen Körper reinigen auf grobstofflicher und feinstofflicher Ebene. Und siehe da, ich merke immer mehr, was mir gut tut, in welchen Momenten ich aufblühe und wie ich allgemein mein Traumleben gestalten will.

Was zur nächsten Frage führt: Welchen Preis bin ich bereit für dieses Traumleben zu zahlen?

Kleines aktuelles Beispiel.

Ich liebe WANDERN ❤ Ich möchte unbedingt in die Berge, die frische Luft einatmen, die atemberaubende Aussicht genießen, die Sonne auf meiner Haut spüren und oben auf dem Gipfel mit etwas brennenden Beinen mich einfach glücklich und zufrieden hinlegen. Das alles am liebsten SOFORT! Doch..

Ich habe ein Baby. Mein Freund hat SOFORT keine Zeit mitzukommen. Also bin ich bereit den Preis zu zahlen und wandere alleine mit meinem Baby direkt los? Nein. Ich warte. Wandern gehen wir bald, dann alle zusammen. Hier bin ich bereit den Preis des Wartens zu zahlen.

Und so darf man sich die Frage bei allen Entscheidungen im Leben stellen. Denn wer das eine will, …usw. Zwar ein blöder Spruch, und doch ist er wahr. Jede Entscheidung, jede Handlung zieht Konsequenzen nach sich. Auch Karma genannt. Wenn ich etwas will und mich dafür entscheide diesen Weg zu gehen, darf ich mir der Reaktionen bewusst sein, die nach kurz oder lang kommen werden. Und bin ich bereit diese zu händeln?

Ohh man, hätte man mir das nicht schon viel früher so erklären können? Kommt ja noch hinzu, dass die meisten Konsequenzen nicht abzusehen sind.

Jedenfalls… um das Ganze mal etwas zu verdeutlichen, hier einige weitere Beispiele aus meinem Leben:

– Ich möchte Stoffwindeln für mein Baby benutzen. Bin ich bereit, den Aufwand des häufigen Waschens auf mich zu nehmen? > JA

– Ich möchte gesunde Lebensmittel in guter Qualität essen. Bin ich bereit mehr Geld für Bio Produkte auszugeben? > JA

– Ich hätte gerne ein neues Tattoo. Bin ich bereit dafür Geld zu investieren? > NEIN im Moment nicht

– Ich möchte öfter meine Freunde überall in Deutschland sehen. Bin ich bereit dafür alle paar Tage quer durch Deutschland zu reisen? > NEIN, das wäre mir zu stressig

Welchen Preis bist du bereit zu zahlen?

Für dein Leben? Für deine Freiheit?

Lasst gerne ein paar Zeilen da 😊

Alles Liebe,

Julia

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