1610 – 49. Der schönste Tag im Jahr!

Letzte Woche Freitag war es wieder soweit. Der schönste Tag im Jahr stand an und wenn ich heute (Sonntag) ein Resümee ziehen müsste, dann war es wirklich der schönste Tag im Jahr.

Ich bin manchmal traurig darüber, dass ich keinen riesigen Freundeskreis mehr habe. Ich meine so einen Freundeskreis wie früher mit 20. Ein Haufen Jungs und Mädels die zusammen groß geworden und gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind. Einen Freundeskreis bei dem man immer wusste, wenn ich heute Abend zu diesem einem Ort gehe, treffe ich mindestens die Hälfte dieser Leute und fühle mich geborgen.

So ist es heute absolut nicht mehr und dennoch saßen hier am Freitag 15 Leute in unserer Wohnung! Alle kennen sich, einige sehen sich öfter, einige sehen sich nur einmal im Jahr und alle geben mir wieder ein wenig das Gefühl von früher. Alle wie sie da waren sind so offen und an anderen Menschen und ihren Geschichten interessiert, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und sich jeder zugehörig fühlt. Mittlerweile kann man sogar alte Storys rausholen und immer wieder drüber lachen. „Wisst ihr noch damals, als wir deine Wohnung im Gerbergrabenweg auseinander genommen haben und die anwesenden Nachmieter mitansehen mussten, wie eine komplette Ladung Mexikaner auf ihrer frisch abgekauften Couch verschüttet wurde!?“ Diese Geschichte ist 4 Jahre her und es saßen wieder genau die gleichen Chaoten, die sich an dem besagten Abend zum ersten Mal gesehen haben, auf unserer Couch und haben zusammen gelacht.
Ganz so wild wurde es dann an diesem Freitag nicht, trotzdem war es einfach nur super schön und ich super glücklich. Danke! ❤

Und es geht noch weiter.
Zu vielen von meinem früheren Freundeskreis habe ich heute leider keinen Kontakt mehr, aber ein paar Einzelne sind geblieben und auch wenn man sich aufgrund der jeweiligen persönlichen Umstände nicht mehr häufig hört geschweige denn sieht, haben sie an mich gedacht. Ich habe viele tolle Nachrichten und viele tolle Anrufe bekommen. Ein Freund von früher, ich weiß nicht vor wie vielen Jahren wir uns das letzte Mal gesehen haben, ruft immer noch jedes Jahr zu meinem Geburtstag an. Das ist unglaublich.
Dazu kommen die lieben Menschen, denen ich auf meinem bisherigen Weg begegnet bin und die auch immer noch an mich denken und sich die Zeit nehmen, um mir eine Nachricht zu schicken. Danke! ❤

Nicht zu vergessen… Meine Räubis!
Die beiden Zwerge, die mein Herz zum Strahlen bringen. Wenn man mit ihnen zusammen ist, hat man kaum Zeit zum Luft holen. Sie beschlagnahmen Christian und mich bis zum umfallen. Nicht nur unsere Energie, auch unsere Herzen. Da stehe ich jedes Mal bereitwillig um kurz nach 7 halbverschlafen in unserer Küche und mache Eierkuchen. Die Beiden (und ihre Eltern) haben mein Wochenende abschließend perfekt gemacht. Danke! ❤

Zum Schluss, die fehlende Kirsche auf der Sahnetorte. Der Mann an meiner Seite, der das alles mitmacht. Danke! ❤

Manchmal zweifle ich. Da fehlt mir die Gang von früher so sehr, dass ich vergesse, was ich hier in Rostock eigentlich alles habe. Ich bin vor 5 Jahren in eine neue Stadt gezogen, kannte nur eine Freundin vom Ponyhof früher, war zwischendurch über 1 Jahr abtrünnig und habe hier mittlerweile 15 liebe Menschen bei mir Zuhause und noch nicht mal alle Eingeladenen konnten. Zeiten ändern sich, man wird älter und ich sollte mir immer mal wieder bewusst werden, dass es so absolut mehr als perfekt ist, wie es ist!

1610 – 7. Ich hab Geburtstag!

Wie damals, wie ein kleines Kind, freue ich mich wenn dieser Tag im Jahr ansteht.


Indirekt freue ich mich das ganze Jahr über auf diesen Tag. Jedes Mal wenn ich die Zahlenkombination lese, habe ich ein Lächeln im Gesicht. Wenn ich es nicht verpasse, weise ich nach einem Blick auf die Uhr auch frei heraus mein Umfeld darauf hin: „Es ist 16:10 Uhr!“
Direkt steigt die Vorfreude dann wenige Wochen vorher vermutlich stärker an als bei vielen anderen. Dann kommt es schon mal vor, dass ich mich selbst nicht mehr so richtig ernst nehmen kann, wenn ich meine Freunde / Kollegen zum x-ten Mal darauf hinweise, dass es nur noch wenige Tage sind.

Warum ist das so? – Auf der Suche nach einer Erklärung!

In erster Linie bin ich ein Freund davon den Wert nicht auf materielle Dinge zu legen. Trotzdem gibt es aber natürlich immer wieder etwas Materielles, dass ich sooo gerne hätte, weil es schön ist, weil es mein Leben erleichtert, weil ich denke, dass ich es brauche (meistens immerhin für eine Weile), …. Ich versuche nach und nach mir diese Wünsche nicht sofort direkt zu erfüllen, sondern sie mir dann zum Geburtstag oder auch zu Weihnachten zu wünschen. Eine kleine Liste kommt häufig zusammen und so bleibt es dann am Ende immer eine Überraschung, was es gibt.
Ich lasse mich einfach immer noch unheimlich gerne überraschen. In diesem Jahr z.B. von einem mintfarbenen Mini (Klapp) Fahrrad, welches morgens gleich zu einer aufgeregten Probefahrt in unserer Wohnung ran durfte. Zukünftig gehört dieses zur festen Ausstattung auf unseren Bulli-Touren.
Also, seid geduldig! Was auch immer ihr Euch wünscht, kauft es euch nicht sofort, setzt es auf die Liste. Das Glück darüber ist doppelt so groß, wenn Eure Lieben es euch mit Freude schenken können.

Und dann ist da noch ein anderer Punkt, auf den ich mich jedes Jahr riesig freue. Auf alle Gratulanten!
Je älter ich werde, desto wehmütiger werde ich über die fehlende Zeit. Wie des Öfteren erwähnt die fehlende Zeit für meinen Partner, aber auch die fehlende Zeit für meine Freunde, alte Weggefährten. Es ist im Alltag verdammt schwer den Kontakt zu vor allem weit entfernten Freunden aufrecht zu erhalten. Theoretisch ist eine Nachricht schnell getippt, abends ist der Kopf dann aber meistens doch zu voll, die Hände zu schwer.
Deswegen freue ich mich immer sehr über all die Nachrichten zu meinem Geburtstag und nehme mir dann auch ganz bewusst die Zeit, um Danke zu sagen und mal wieder zu erfragen, wie es dem anderen geht. Man kommt wieder bewusst in den Austausch, denkt aneinander und lässt den Kontakt nicht vollends abklingen.
Es mag traurig klingen, dass ich mir „nur“ zu meinem Geburtstag die Zeit nehme, ganz so ist es nicht, ich versuche auch immer wieder übers Jahr hinweg am Ball zu bleiben, aber ich glaube viele von Euch können nachvollziehen, wie schwierig es ist.
Deswegen ist mein 2. Appell für heute, nehmt Euch die Zeit und antwortet! Ihr bedeutet den Menschen etwas und genauso versucht daran zu denken, all denen zu gratulieren, die Euch etwas bedeuten, die ihr aber schon viel zu lange nicht gehört habt.

Mit diesen Worten beende ich meine Geburtstagswoche 2019 und verabschiede mich bis ÜBERNÄCHSTE Woche, denn nächste Woche sind wir im Urlaub.

DANKE! 🙂

Adieu Lotterleben!

Mit dem heutigen Beitrag schließe ich das Kapitel meiner ersten Weltreise.

Ich blicke zurück auf die kühnste Entscheidung meines bisherigen Lebens und eine darauffolgende Zeit voller Höhen und Tiefen. Ich blicke zurück auf eine Erfahrung, welche ich nicht missen möchte und welche ich jedem nur ans Herz legen kann.

Ich bin gelassener und selbstsicherer, abenteuerlustiger und aufgeschlossener, sensibler und auch chaotischer. Ich kann meine Ziele und Wünsche definieren und ich weiß, wie ich die Steine auf dem Weg dorthin aus dem Weg räume.

Auch wenn die Sehnsucht in die Ferne nach wie vor kaum zu bändigen ist, ist für mich der Zeitpunkt gekommen diesem Lebensabschnitt Farewell zu sagen um meine Aufmerksamkeit vollumfänglich neuen Aufgaben widmen zu können.

Mitte August werde ich mich in Hamburg wieder ins Arbeitsleben stürzen. Ich freue mich auf eine spannende Stelle in einem internationalen Kollegenumfeld und ein Unternehmen mit flachen Hierarchien. Ich freue mich auf ein breitgefächertes, kulturelles Angebot für meine Freizeitgestaltung und die wertvolle Zeit mit meiner Nichte und Familie.

Ich DANKE Euch von ganzem Herzen für Eure Unterstützung während der letzten 10 Monate und hoffe, dass ich Euch auch für mein nächstes Projekt wieder begeistern kann. Seid gespannt…!

Eure Claudi

 

Sowas wie Alltag

So gerne ich euch heute wieder von meinen spannenden Abenteuern berichten würde, verlief die letzte Woche doch eher ruhig ab und stand unter einem nachdenklichen Stern. Die Landschaftsfotos müssen aus diesem Grund heute Platz für meine Gedanken machen.

Die meisten von euch haben vermutlich eine Nachrichtenapp auf dem Smartphone, welche euch stets mit Push-up Meldungen über das Weltgeschehen auf dem Laufenden hält. In diesen Nachrichten ist leider am Sonntag Nachmittag deutscher Zeit Neuseeland in den Mittelpunkt gerückt. Auf der Südinsel hat sich ein schweres Erdbeben mit unzählbaren Nachbeben und einhergehender Tsunamigefahr ereignet. Auch wenn die Auswirkungen gemäß Aussage der Medien bis Auckland zu spüren gewesen sein sollen, habe ich davon nichts mitbekommen. Schlafen ist seit jeher meine beste Disziplin und dementsprechend haben mich die vielen Nachrichten auf meinem Telefon am Montagmorgen schneller wach werden lassen, als ich es gewohnt bin, da ich mir mehrfach die Frage stellte, warum es mir nicht gutgehen sollte.

Aufgrund der geographischen Lage Neuseelands sind Erdbeben, wenn auch nicht in dieser Schwere, unglücklicherweise Normalität. Christchurch hat sich bis heute noch nicht vollständig von dem Erdbeben in 2011 erholt und rückt nun wieder fast in den Mittelpunkt des Geschehens. Es ist bewundernswert, dass die Menschen den Mut nicht verlieren, trotz der Rückschläge an ihre Heimat glauben und einmal mehr mit dem Neuaufbau beginnen!

Auch wenn dieses Ereignis ohne Frage sehr tragisch ist, löst es in mir persönlich ein Gefühl von kompletter Dankbarkeit aus. Eure zum Ausdruck gebrachte Besorgtheit zeigt mir, welches große Glück ich habe, mein Leben mit so tollen Menschen wie euch teilen zu dürfen und stimmt mich jetzt schon ein wenig in Vorfreude auf die Zeit nach meiner Rückkehr und dem Bewusstsein, dass uns dann keine 18.000 km mehr trennen.

Ein ähnliches Gefühl lösen ebenfalls eure Kommentare in mir aus. Sie bestärken mich an dunklen Tagen in meinem Vorhaben und spornen mich an hellen Tagen zu neuen Bestleistungen an. Ich schätze jedes einzelne Wort sehr, muss aber an dieser Stelle ehrlich sagen, dass ich mich am meisten auf den ersten Kommentar von meinem Opi freue, welcher überrascht von den Schreibkünsten seiner Enkelin jeden Beitrag mit Begeisterung verfolgt.

Mein Alltag wird auch in nächster Zeit ruhiger verlaufen. Ich werde Auckland zu meinem Lebensmittelpunkt machen und habe erstmal keine weiteren Ausflüge in die Umgebung geplant. Die krampfhafte Jobsuche habe ich aufgegeben. Ich bin mir in den letzten Wochen einfach bewusst geworden, dass ich hier gerade die große Chance einer Auszeit habe, welche mir Spaß machen und mich glücklich stimmen soll. Ich habe vor einiger Zeit für mich selbst eine „Happiness ToDo Liste“ erstellt und widme dieser nun meine volle Aufmerksamkeit. Dazu gehören unter anderem Sport, gesunde Ernährung und schreiben. Ich bin überzeugt, dass sich in den nächsten Wochen obendrein beruflich etwas ergeben wird, aber dann soll es auch ein Job sein, welcher mich fordert und mich voran bringt und wer weiß… vielleicht kann ich ja auch irgendwann mit Beiträgen wie diesen mein Geld verdienen. 😉

Abschließend bleibt mir heute nur zu sagen, dass ihr euch gar nicht vorstellen könnt, wie einfach und „mutlos“ die Umsetzung ist, wenn man ein festes Ziel vor Augen hat und daran glaubt!

Fühlt euch gedrückt!

Eure Claudi