1610 – 13. Die Luft ist raus!

Hunger! Müde! Kalt!

Ich kann es schwer leugnen, das Jahr hat seine Spuren hinterlassen, so wie es jedes Jahr seine Spuren hinterlässt. Wenn ich zurück blicke, war dieses Jahr ein bunt gemischtes Auf und Ab.
Es gab zahlreiche wunderschöne Momente. Die Zeit zu Zweit in Tromsø, im Winterurlaub, in der Provence, auf Fuerteventura, zum 10. Mal bei Feine Sahne Fischfilet, im Alltag. Die Zeit mit Freunden in der Sommersonne auf unserer Terrasse, auf Festivals, in der Kneipe um die Ecke, beim Mitfiebern im Stadion, zuhause beim Hüten derer Kinder. Die Zeit mit der Familie beim Campen, beim Händchen halten mit Omi auf dem Weg zum Friedhof, an meinem Geburtstag an der großen Geburtstagstafel in unserer Küche.
Es gab neue Herausforderungen. Ich habe einen neuen Job in einer komplett neuen Branchen angefangen. Ich habe mich dazu entschieden nebenbei nochmal ein Studium zu absolvieren.
Und es gab auch Momente die weniger schön waren. Ich habe mir Anfang des Jahres eingestehen müssen, dass ich mich in einer depressiven Episode befinde. Langjährige Freundschaften gingen in die Brüche und auch unsere Beziehung verlief einen kurzen Augenblick etwas stürmisch.

Dazu reiht sich jetzt im kalten, dunklen Winter auch noch der Körper. Alles tut weh, der Rücken ist hart wie ein Brett, ich bin eher erschöpft als sonst, die Gastritis zeigt mir wieder täglich, dass ich sie nach 10 Jahren immer noch nicht abgeschüttelt habe.

Kurzum, die Luft ist raus!
Das Ende des Jahres steht nicht nur für den Wechsel einer Jahreszahl, sondern auch fürs zur Ruhe kommen. In der Besinnlichkeit von Weihnachten ist es an der Zeit zu reflektieren, zu akzeptieren und vor allem Dankbar zu sein.
Zudem ist es die Zeit um unseren Körper das zu geben, was wir ihm bis zum Zeitpunkt der Erschöpfung, der Dunkelheit abverlangt haben.
Die Bäume verlieren ihre Blätter, die Tiere halten Winterschlaf und auch wir Menschen sind keine Maschinen, sondern sollten uns jetzt ganz bewusst auf eine Entschleunigung einlassen.
Das nächste Jahr kommt ganz bestimmt, mit neuen Herausforderungen, mit neuen Auf und Abs und dem wollen wir doch gewappnet sein!

Am Rande – Dämpfer der Woche

Mit Anfang 30 verspüre ich nun so langsam den Wunsch nach einer eigenen Immobilie. Ich bin zuvor viel rum gekommen und habe herausgefunden, dass Rostock die Stadt ist, in der ich zur Ruhe komme und in der ich alt werden möchte. Wie schön wäre es im Umkreis ein kleines Häuschen mit Garten und Hund zu haben.
Seit einer Weile schauen wir uns also nun schon in den gängigen Immobilienportalen um und haben festgestellt, dass Du entweder weit über 20 km von Rostock weg ziehen musst oder Du Dir als Otto Normalverdiener schlichtweg kein Haus leisten kannst.
Für ein normalgroßes Haus auf einem Grundstück um die 650 qm muss man um die 300.000 EUR auf den Tisch legen und dann ist die letzte Modernisierung aber auch schon weit über 20 Jahre her.
Also wäre die Alternative ein erschlossenes Grundstück zu kaufen und auf diesem ein Haus nach den eigenen Vorstellungen raufzusetzen. Wir haben uns umgesehen und ein Grundstück nach Schema F in einem typischen Neubaugebiet 8 km vom Stadtzentrum entfernt gefunden. Preis auf Nachfrage. Ich habe nachgefragt und mich sogleich nach der versteckten Kamera umgesehen, welche meinen Gesichtsausdruck beim Lesen der Antwort aufgenommen hat. 700qm für 280.000 EUR! Ein Haus können wir uns dann nicht mehr leisten, aber vielleicht können wir ja unseren Bulli darauf parken.
Mir stellt sich die Frage, in was für einer Stadt leben wir eigentlich? Den Tatsachen ins Auge geblickt, können sich doch nur noch Manager in top Führungspositionen einen eigene Immobilie leisten.
Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen! Für ein Haus müssten wir summa summarum um die 1.000.000 DM (EINE MILLION!) in die Hand nehmen!


Ach… eigentlich wohnt es sich in unserer Wohnung doch ganz schön.

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