Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich es leid bin in Auckland zu wohnen und ich mich die nächsten 5 Wochen schwer in Geduld üben muss. Die Stadt ist mir zu groß, sie ist offensichtlich von Touristen überlaufen und die Menschen sind auch bei weitem nicht so freundlich wie im restlichen Land. Ich habe viel hin und her überlegt, ob ich meine Zelte hier schon früher abreißen sollte, mich aber am Ende dagegen entschieden, da ich einen wichtigen Aspekt nicht außer Betracht lassen kann und das ist meine Arbeit. Ich fühle mich dort nach wie vor pudelwohl, muss mich jetzt schon jeden Tag rechtfertigen, warum ich denn nicht noch ein wenig länger bleiben kann und würde wohl außerhalb auch so schnell nichts Neues finden. Also heißt es nun für mich Herr über meine Ungeduld zu werden und meine Augen für die schönen Seiten Aucklands offen zu halten.
Wie der Zufall es so will, fand ich heute einen Ort, an welchem es mich mit Sicherheit während meiner restlichen Zeit öfter hinziehen wird. Auf der Suche nach einem Fleck am Wasser zum sonnenbaden habe ich eine dieser schönen Seiten Aucklands entdeckt.
Silo Park
Der Silo Park ist ein altes Industriegelände inmitten der Stadt, welches nach und nach zu einem Lebensraum für die Einwohner der Stadt umgebaut wird. Als ich mir heute meinen Weg durch diesen „Park“ bahnte, erschlich mich ein bekanntes, wohlgefallendes Gefühl. Das Treiben in diesem Viertel erinnerte mich an den Mauerpark in Berlin. In der einen Ecke wird Basketball gespielt, in der anderen Ecke hat man eine vielfältige Auswahl an Streetfoodbuden, in der nächsten Straße findet man einen Trödelmarkt, auf den Rasenflächen kann man einfach nur entspannen oder sich im lebensgroßen „Vier Gewinnt“ duellieren und verschiedene Restaurants laden zum Verweilen ein. Hier habe ich mich heute direkt wohl gefühlt. Vielleicht weil es mir ein kleines Gefühl von Heimat vermittelte.
Rabea und ich haben diese Woche auch noch einen Ausflug in den Shakespeare Regionalpark gemacht. Von dort aus hat man einen fantastischen Ausblick auf den Hauraki Gulf und kann bei schönem Wetter die Skyline von Auckland erspähen. Je nach Lust und Laune kann man auch einen kleinen Rundgang machen, welchen wir aber aufgrund eines für uns unüberwindbaren Hindernisses vorzeitig beendet haben.
Und da das Beste ja bekanntermaßen immer zum Schluss kommt, ist es jetzt an der Zeit für mein Highlight dieser Woche.
Ich habe diese Woche unfassbar glücklich zwei nachträgliche Weihnachtspakete in Empfang genommen. Mit dem Einen habe ich nicht und mit dem Anderen nicht mehr gerechnet. Die Freude war so so groß und ich möchte nun noch einmal DANKE sagen. Danke an Marli, Maria und meinen Bruder und Danke an meine Rostocker Anni, Flori, Sophie und Benni!
Sommerliche Grüße in den Winter,
Eure Claudi